Berliner Zeitung berichtet
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Berliner Zeitung berichtet:

PRENZLAUER BERG

2002 ist Schluss an der Odense-Schule

Kinder wechseln zur Bornholmer Schule

Michael Prellberg

Das Schulsterben in Prenzlauer Berg geht weiter. Voraussichtlich im Juli 2002 wird die Odense-Grundschule geschlossen. Bereits im nächsten Jahr verliert die Einrichtung an der Schönfließer Straße ihre Eigenständigkeit und wird als Filiale der Bornholmer Schule geführt. Neue Schüler werden zum nächsten Schuljahr nicht aufgenommen.

Der "extreme Schülerrückgang in Prenzlauer Berg" ist laut Schulamtsleiter Roger Gapp verantwortlich dafür, dass in diesem Kiez Grundschulen geschlossen werden. Es sei klar gewesen, dass entweder die Odense- oder die Bornholmer Schule geschlossen werden müsse. Die Entscheidung sei zu Gunsten der Bornholmer Grundschule an der Ibsenstraße gefallen, weil es dort mehr Schüler und "eine größere Freifläche" gebe.

Den Termin für das Aus setzte die Schulkonferenz der Odense-Schule selbst. "Länger als zwei Jahre soll der Übergang nicht dauern", sagt Elternsprecher Thomas Pape. Am sinnvollsten sei der Schlussstrich zu ziehen, wenn die drei fünften Klassen die Schule verlassen hätten. Dann müssten nur noch fünf Klassenverbände den Weg zur Bornholmer Schule antreten. Dort soll die Montessori-Ausrichtung nach Auskunft von Schulamtsleiter Gapp "auf alle Fälle beibehalten werden".

Chance für Paul-Lincke-Schule

Auch die Paul-Lincke- und die Edgar-Ende-Grundschule sollen zusammengelegt werden. Die Pläne werden überarbeitet. Ursprünglich sollten die Kinder der zwei Schulen die leeren Räume der Julius-Rodenberg-Gesamtschule übernehmen. "Es können aber nicht Erst- und Zehntklässler denselben Schulhof benutzen. Das wäre unverantwortlich", sagt Elternvertreter Manfred Thunig. Deshalb wird überlegt, die Paul-Lincke-Schule am Pieskower Weg weiterzuführen. "Es gibt ausreichend Platz, um die Schüler der Edgar-Ende-Schule aufzunehmen", sagt Thunig. Die Profile beider Schulen - Musik auf der Paul-Lincke-, Integration auf der -Ende-Schule - sollen beibehalten und verzahnt werden. Thunig: "Im Moment diskutieren wir, wie das umzusetzen ist." Eine Entscheidung wird für Dezember erwartet.

Über einen Umzug in die Julius-Rodenberg-Gesamtschule könnte nachgedacht werden, wenn es dort keine Schüler mehr gibt. Das ist voraussichtlich 2003 der Fall. "Vor einem Umzug muss allerdings saniert werden", sagt Thunig. Die Notwendigkeit dafür sieht auch Schulleiter Klaus-Peter Pietsch: "Seit der Eröffnung 1976 ist hier nicht mehr viel gemacht worden."

Artikel vom 10. November 2000
 

Die Morgenpost berichtete:

Mittwoch, 15. November 2000
 
Regionale Informationen für Friedrichshain, Kreuzberg, Mitte, Prenzlauer Berg, Tiergarten und Wedding (Zentrum Ost)

In vier Schulen geht nächstes Jahr das Licht aus

Von Steffen Pletl

Prenzlauer Berg - Zum Ende des Schuljahres wird voraussichtlich in vier Schulgebäuden das Licht für immer ausgeknipst. Doch für die 11 709 Schüler und ihre Eltern ist die Planung undurchsichtig: Einerseits gibt es Schließungen, andererseits Zusammenlegungen.

Drei Grundschulen, eine Realschule und eine Gesamtschule sind von Schließungen im kommenden Jahr betroffen. Doch das heißt nicht, dass in jedem Fall der Schulstandort aufgegeben wird. Denn mit der Zusammenlegung oder der Verschmelzung von zwei Schulen in einem Komplex werden Gebäude leer. «Der Senat verlangt die dreizügige Grundschule», sagt Schulstadtrat Burkhard Kleinert (PDS).

Die Zahl der Schulen reduziert sich damit von 35, die es 1990 gab, auf 26 im Jahr 2001. «Der Grund sind rückläufige Schülerzahlen. Denn vor zehn Jahren gab es 1800 Einschulungen. Heute sind es jährlich 750», sagt der Chef des Schulamtes, Roger Gapp. Konkret betroffen von Veränderungen werden die Schüler der 16. Grundschule an der Erich Weinert Straße 105, der 9. Grundschule an der John-Scher-Straße 38, der 2. Gesamtschule an der Hanns-Eisler-Straße 78-80 und einer Realschule sein. «Die Entscheidung welche Realschule schließt, fällt spätestens im Dezember» sagt Gapp.

Beschlosssene Sache ist allerdings schon die Schließung der Odense Grundschule an der Schönfließer Straße 7. Zwar wird sie noch ein Schuljahr als Filiale der 20. Grundschule an diesem Standort weiter geführt, doch spätestens 2002 soll auch sie geschlossen werden.

Kompliziert sind auch die Verlagerungen der 16. und 17. Grundschule. Beide Schulen werden künftig an der Hanns-Eisler-Straße 78-80, dem ehemaligen Standort der 2. Grundschule, einziehen. Die jeweilige Ausrichtung als Intergrationsschule beziehungsweise als musikbetonte Grundschule soll erhalten bleiben. Der Schulkomplex der 16. Grundschule an der Erich-Weinert-Straße 105 wird künftig von der Schule für Artistik genutzt. Sie ist bereits in einem angrenzenden Komplex untergebracht.

Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Mit dieser Verlagerung ist erstmals ist einem ganzen Kiez keine Grundschule mehr vorhanden. Für die Schulanfänger, die dort wohnen, heißt das, sie müssen weitere Wege zurück legen. Und in einigen Fällen werden sogar ganze Klassen auseinander brechen. Vor allem die Jüngsten müssen sich auf neue Lehrer, unbekannte Klassenkameraden und eine neue Umgebung gewöhnen. «Das kann zum Leistungsabfall und auch zur Verweigerung der Schule führen», sagt Thomas Pape, Elternsprecher der 19. Grundschule.

Elterninitiativen laufen gegen die geplanten Schulschließungen nun Sturm. Vor der heute stattfindenden Bezirksverordneten-Versammlung wollen sie ihren Protest erneut zum Ausdruck bringen. Und wenn ihre Einwände nicht gehört werden, dürften wieder einige ihre Koffer packen und dem Bezirk Prenzlauer Berg den Rücken kehren.

 Berliner Zeitung berichtet:

am 1.12.2000 Autor : Michael Prellberg

PRENZLAUER BERG

Entscheidung fällt über Zukunft dreier Schulen

Die Entscheidung über das Weiterbestehen der Paul-Lincke-, Edgar-Ende- und Odense-Grundschule fällt voraussichtlich am 12. Dezember. Vergeblich hatten die Grünen am Mittwochabend beantragt, die Entscheidung auf nächstes Jahr zu verschieben. Dazu hätte es in der Sondersitzung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow-Prenzlauer Berg-Weißensee einer Zweidrittelmehrheit bedurft. Die wurde bei einem Stimmverhältnis von 45 zu 25 knapp verfehlt. Am 5. Dezember wird die Zukunft der Schulen in Prenzlauer Berg in einer Sondersitzung des Bildungsausschusses nochmals debattiert, in der Woche darauf will das Bezirksamt entscheiden. Derzeit geplant ist, die Paul-Lincke- und die Edgar-Ende-Schule am Standort Pieskower Weg miteinander zu verschmelzen. Die Odense-Schule soll in die Bornholmer Schule aufgehen. (mp.)

Berliner Zeitung berichtet:

am 14.12.2000 

PRENZLAUER BERG

Zukunft dreier Grundschulen bleibt ungewiss
Bezirksamt überlässt die Lösung dem Großbezirk

Vertagt ist die Entscheidung, welche Schulen in Prenzlauer Berg schließen müssen. "Das wird der Fusionsbezirk nächstes Jahr entscheiden", sagt Bildungsstadtrat Burkhard Kleinert (PDS), der auch im Großbezirk Pankow für Bildung zuständig sein wird. Ein Entschluss des Bezirksamts war eigentlich für diese Woche erwartet worden.

Geplant ist, die Paul-Lincke- mit der Edgar-Ende-Grundschule am Standort Pieskower Weg zu verschmelzen. Die Odense-Grundschule soll künftig als Filiale der Bornholmer Schule geführt werden. Außerdem soll die Zukunft der Julius-Rodenberg-Gesamtschule festgelegt werden, von der 2003 letztmals Schüler abgehen.

Vor zwei Wochen beschlossen die Politiker von Prenzlauer Berg, Pankow und Weißensee auf einer Sondersitzung der Bezirksverordnetenversammlung mit 45 zu 25 Stimmen, über Schließungen und Fusionen von Schulen erst nächstes Jahr entscheiden zu wollen. Die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit wurde um zwei Stimmen verfehlt. Dennoch wertete das Bezirksamt Prenzlauer Berg dieses politische Votum als Grund, vorerst keine Entschlüsse zu fassen. (mp. )

Die Morgenpost berichtete:

Mittwoch, 20. Dezember 2000

Odense-Schule bleibt

Entscheidung trifft Bezirksamt des Fusionsbezirks

plet Prenzlauer Berg - Die Odense-Grundschule, Schönfließer Straße 7, bleibt in Betrieb. Die 270 Schüler werden nicht wie befürchtet vom Schuljahr 2001 an, auf die umliegenden Schulen aufgeteilt. Denn noch hat das Bezirksamt keine Entscheidung getroffen. «Wie es mit der Schule nach 2002 weitergeht, muss das neue Amt des Großbezirkes entscheiden», sagt Bezirksschulrat Burkhard Kleinert (PDS).

Indes mobilisieren die Schüler und Eltern alle Kräfte, um die Zahl der Schüler konstant zu halten. «Wir müssen 48 Erstklässer für das Schuljahr 2001/2002 gewinnen», sagt Elternsprecher Thomas Pape. Mit zwei ersten Klassen bestünden gute Chancen, dass der Schulstandort langfristig erhalten werden kann. Ursprünglich war ein stufenweiser Abbau des Schulbetriebes an diesem Standort vom Bezirksamt geplant.

«Dann war unsere Arbeit nicht umsonst», sagt Liesa Braun, Klassensprecherin der 5 a. In den zurückliegenden Jahren hatten die Schüler bei der Gestaltung des Schulhofes und der Klassenräume geholfen.